Förderantrag für 60 Mio. Euro-Anbau

Einen 60 Millionen Euro teuren Anbau plant das Marienkrankenhaus zwischen Klinik und St. Marien-Kirche zu setzen. Ein entsprechender Förderantrag ist beim Land und der Bezirksregierung gestellt. Eine Entscheidung wird im Laufe des Jahres erwartet.
Über die Erweiterungsabsichten unterrichteten die Geschäftsführer der Klinik, Jürgen Beyer und Patrick Kruscha, und Pflegedirektor Jens Honert die Stadtspitze mit Bürgermeister Dimitrios Axourgos, Kämmerer Niklas Luhmann, Sozialdezernent Kenan Yildiz sowie Gabriele Stange, Referentin des Bürgermeisters, während eines traditionellen Gedankenaustausches in der Klinik. Voraussetzung hierfür ist jedoch ein positiver Bewilligungsbescheid für die beantragten Fördermittel.
„Mit dem neuen Trakt würde sich für uns perspektivisch die Möglichkeit ergeben, beide Klinik-Standorte in der Goethestraße zusammen zu führen“, erklärte Jürgen Beyer. Dazu sei geplant, den bestehenden Gebäudekomplex um einen Trakt E mit unterkellerten vier Etagen und einer Gesamtbruttogeschossfläche von 5000 Quadratmetern zu erweitern. Der Anbau würde bedeuten, die intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten von 18 auf 23 Betten um 30 Prozent und die geriatrischen Behandlungskapazitäten von 76 auf 93 Betten um 22 Prozent ausweiten zu können. Außerdem soll der OP-Bereich um einen Saal ergänzt und die Zentrale-Notaufnahme (ZNA) erweitert werden. „Der Förderantrag ist gestellt. Die Baukosten würden rund 60 Mio. Euro betragen, von denen allein 30 Prozent auf energetische Maßnahmen entfallen“, führte Jürgen Beyer aus. Im Laufe des Jahres werde über den Antrag entschieden. Geht das Verfahren positiv aus, könnten die detaillierten Planungen starten.
Bevor die Ideen zum neuen Trakt erläutert wurden, rechnete Patrick Kruscha vor, dass neben dem neuen Bauvorhaben bereits in der Vergangenheit in beide Standorte kräftig investiert wurde. Küchensanierung, Modernisierung der Intensivstation, Wahlleistungsstation 2b, neue Fahrstühle, neuer Eingangsbereich in der Goethestraße, Brandschutz: Fast 15 Millionen Euros sind in den letzten Jahren in die Hand genommen worden, um die Gebäude zukunftssicher zu machen.
Dass die Klinik eine hat, unterstrich die Krankenhausrahmenplanung des Landes NRW. Alle beantragten medizischen Leistungen wurde dem Marienkranhaus zugesprochen. Die gilt auch für die speziellen Leistungsbereiche der Plastischen- Chirurgie, der Adipositas- chirurgie, Gefäßchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie. Auch die Hüft- und Kniegelenksendoprothetik und das Brustzentrums (Senologie) wurden genehmigt. „Wir sind als Stadt sehr erleichtert, dass das Marienkrankenhaus gestärkt aus den Planungen des Landes hervorgegangen ist“, sagte Bürgermeister Dimitrios Axourgos darüber hinaus zu, die Erweiterungsabsichten sowie den Förderantrag zu unterstützen und das Bauverfahren positiv zu begleiten.
Bei aller Freude über die Entwicklung bleibt ein Wehrmutstropfen. „Bundesweit fordern Kliniken, dass insbesondere die inflationsbedingten Kostensteigerungen bei den Betriebskosten refinanziert werden. Beyer und Kruscha wünschten sich mehr Rückendeckung durch die Politik. Sollte dies nicht zeitnah geschehen, stehen Krankenhäuser stehen vor einer schwierigen Zukunft, da fast 80 Prozent der Klinken arbeiten aktuell defizitär.
Dimitrios Axourgos sagte diese im Rahmen seiner Möglichkeiten zu. „Als Kommune ist es unser ureigenes Interesse, das Krankenhaus vor Ort zu sichern. Der Bürgermeister und Sozialdezernent Kenan Yildiz versprachen, die Probleme in den Gremien des Städte- und Gemeindebundes anzubringen und dafür zu werben, tragfähige Finanzkonzepte zu entwickeln.